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 05.11.2014

von Dennis Rink

 FUSSBALL Fontana Finthen setzt auf die Jugend – und nimmt sportliche Rückschläge in Kauf

FINTHEN - In Dirk Willems brennt das Feuer noch. „Wir resignieren noch lange nicht“, entgegnet der Trainer des Schlusslichtes der Fußball-Landesliga Ost Vermutungen, der VfL Fontana Finthen finde sich angesichts der mageren Ausbeute von fünf Punkten aus 14 Begegnungen so langsam, aber sich mit dem Abstieg in die Bezirksliga ab. „Wir haben noch 16 Spiele, dürfen elf davon nicht verlieren und müssen zehn gewinnen“, rechnet Willems vor. Nun ist er kein Traumtänzer, sondern ein Zeitgenosse, der die Dinge durchaus realistisch einschätzt und deshalb anfügt: „Wir brauchen einen Lauf, sonst packen wir es nicht mehr.“

Forscht man nach den Gründen des schleichenden Abstieges der Fontana, die vor nicht allzu langer Zeit noch in der Verbandsliga gespielt hat, muss man eben in diese Zeit zurückgehen.

„Damals wollte man sich oben festbeißen“, blickt Willems auf die Saison 2009/2010 und Verpflichtungen von Spielern wie Benjamin Wolff, Manuel und Sascha Winsi sowie Gürkan Satici oder Beytullah Kurtoglu zurück. Das war zum einen nicht ganz billig, aber vor allem haben jene – ohne Zweifel qualitativ starken Spieler – den jungen Nachwuchskräften das Tor in die erste Mannschaft versperrt. „Und diese Jungs haben dann Stück für Stück den Verein verlassen“, sagt Willems. Die Folge: Nach und nach ist den Finthern der komplette Unterbau weggebrochen. Während die Fontana-Nachwuchsteams früher zu den Aushängeschildern des rheinhessischen Fußballs gehörten, treten A- und B-Jugend momentan nur noch in der Landesliga an. Zudem hat sich in dieser Zeit mit dem TSV Schott Mainz ein großer Player im Nachwuchsbereich etabliert. Die Finther müssen nun also die Zeche für die Erfolge (und Ambitionen) der Vergangenheit zahlen.

Weil der Fontana-Vorstand zusätzlich solide wirtschaftet und keine neuen Schulden machen will und von unten nicht mehr die Vielzahl an Talenten nach oben gedrängt hat, hat die Qualität der ersten Mannschaft in den vergangenen Jahren abgenommen. Eine schwierige Situation. Doch Willems und Co. gehen diese Problematik offen an. „Es wäre ein großer Fehler, wenn wir nun mit aller Macht versuchen würden, die Landesliga zu halten“, betont der Trainer. „Wir werden eher positiv investieren und streben damit einen mittelfristigen Erfolg an.“ Das bedeutet, die Finther werden auch in dieser sportlich schwierigen Zeit ihrer Philosophie treu bleiben und die Jugendarbeit stärken. „Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir unsere Spieler aus dem Nachwuchs raussaugen“, sagt Willems, räumt jedoch ein: „Davon sind wir im Moment noch ein gutes Stück entfernt.“

Die Fontana hat zwar schon in der vergangenen Saison unter Beweis gestellt, dass sie zu fulminanten Aufholjagden in der Lage ist, doch eine sportliche Aufholjagd alleine und der Verbleib in der Landesliga würden die Herausforderungen nicht lösen. Willems und Co. müssen tiefer ansetzen – und das wissen sie.

 

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