01.11.2014
von Torben Schröder
LANDESLIGA Aggressiver SVW schlägt Schlusslicht Fontana 2:0 / Gäste hadern mit Schiedsrichter
MAINZ - Eine Mannschaft steht sicher im oberen Mittelfeld, die andere greift nach dem letzten Strohhalm im Abstiegskampf. Wer allerdings beim Landesliga-Derby zwischen dem SVW Mainz und Fontana Finthen nicht wusste, wem welche Rolle zukommt, wird es kaum erraten haben: „Die anderen waren einfach aggressiver“, klagt Finthens Vorstand Thomas Domerecki nach der 0:2 (0:1)-Niederlage in Weisenau. „Die Einstellung unserer Mannschaft war der Schlüssel zum Sieg“, betont SVW-Stürmer Matthias Wincek. Recht haben sie beide.
Mit einem Freistoßtor aus 22 Metern (41.) hatte Wincek die Weichen auf Sieg gestellt – und zugleich seinen eigenen Rekord gebrochen. Elf Ligatore, mehr gelangen dem Neuzugang noch nie. „Gute Saison bisher“, grinst er daher, „wir hatten uns vorgenommen, so früh wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben.“ Das hat mit 22 Punkten aus 14 Partien schon einmal funktioniert. Ganz anders die Finther. „Mit fünf Punkten ist es vermessen zu sagen, wir bleiben noch drin“, zuckt Kapitän Thorsten Krüger mit den Schultern. Die Weisenauer seien erkennbar heiß gewesen, und auch Finthens Trainer Dirk Willems habe sein Team heiß gemacht. „Aber das ist irgendwie in der Kabine geblieben“, moniert Krüger den fehlenden Kampfgeist seiner Mannschaft. Aufgegeben hat sich das Team nicht, aber so griffig, giftig und gewieft wie die Weisenauer sind die Finther eben nicht.
Dafür sind sie böse auf Schiedsrichter Paul Pütz, der in der Tat einige taktischen Fouls, die allerdings nur die Weisenauer begingen, ungesühnt ließ. Darüber kann man sich ärgern – oder man stellt sich drauf ein.
„Die Finther sind ein bisschen selbst Schuld, wenn man die ganze Zeit mit dem Schiedsrichter hadert, nervt den das irgendwann“, schreibt Weisenaus Trainer Bert Balte dem Stadtrivalen ins Stammbuch: „Finthen hat es gut gemacht, aber wir haben ein bisschen mehr investiert und deshalb verdient gewonnen.“ Den Dreier tütete Pascal Kalbfuß (88.) ein, in der Nachspielzeit sah Patrick Willems wegen Meckerns Rot.
SVW Mainz: Schulze – Sutor, Menges, Kleber, Beslic – Neuser (65. Kleinschmitt), Stützel, Onyejekwe (83. Haller), Ruml – Kalbfuß, Wincek (72. Porth).
Fontana Finthen: Yahlali – Pinheiro (75. Willems), Schirmer, Siebert, Herrmann – Meta, Kraft (57. Ludwig), Krüger, Blume – Schrimb, Hammel (33. Kohmer).
